Sonntag, 14. Oktober 2018

Herbst... Oder essen wie Gott in Frankreich. Äähh, Sibirien...!!!


Es ist schon länger her, seit dem letzten Blogeintrag... Dies auch deshalb, weil es eine lange Zeit war ohne Gäste.
Seit Mitte August bin ich nun mehr oder weniger in Ulan-Ude zu Gast bei guten Freunden, es kann auch gesagt werden Familie. 



Ich verbrachte viel Zeit mit Hausbesichtigungen, da ich hier in Ulan-Ude sesshaft werden will. Aber es wollte einfach nichts so richtig passen. Zwischendurch war ich mit Bekannten auf Entdeckungstour in der Umgebung von Ulan-Ude und lernte viele interessante und sehenswerte Orte kennen, sowie auch einige neue Menschen. 


 Am Fest zum Geburtstag der Stadt Ulan-Ude
 

 Beim "Sitz Dshingis-Khans"
 

 Altertümliche Felszeichnungen in der Nähe von Ivolginsk
 



 Historisches Holzhaus in Krasnojarowo (kann über mich gemietet werden!)
 

 Im "Tal der Quellen". 15 verschiedene Mineralwasserquellen auf engstem Raum sprudeln zum Berg raus. Zur inneren wie auch zur äusseren Anwendung.
 
 Zu Besuch bei Vitali, dem Direktor der Tursimusfachschule in Ulan-Ude
 




 Südlich von Ulan-Ude. 4'500 Jahre alte Gräber entlang des Flusses Selenga

Irgendwann dann fasste ich den Entschluss, ein leeres Grundstück zu kaufen und selber zu bauen. Es gab schon einige nette Häuser, doch da war der Umschwung zu klein, der Aufbau des Hauses passte mir nicht oder es gab noch viel zu renovieren oder umzubauen. Schlussendlich kommt es mich günstiger, selber nach meinen Vorstellungen zu bauen. 














 Erstes und wichtigstes Gebäude... Das Klo!


Ende September bekam ich Besuch von einer guten Bekannten aus Irkutsk und gemeinsam fuhren wir von Ulan-Ude nach Irkutsk. Anfangs Oktober reisen meine vorläufig letzten Gäste für dieses Jahr an. 












In Irkutsk half ich Benoît in der Küche seines Restaurants BBB und wir entwarfen neue Kreationen für seine Gäste. Unter anderem kochten wir Tomaten-Chutney nach einem alten Rezept sowie eine Kaninchen-Terrine nach eigenem Rezept. Gelang alles hervorragend!




Endlich, am 6. Oktober 2018 kamen meine beiden Gäste Nicolas und Hans aus Wiesbaden in Irkutsk an und ich konnte wieder das tun, was ich am liebsten tue und für das ich ja schliesslich auch hier bin: meinen Gästen das unvergleichliche Sibirien und Burjatien zeigen!
So zogen wir los und machten den ersten Rast in Kultuk am Baikalsee. Das Wetter war eher noch etwas winterlich und der See für uns bereits zu kalt zum Baden.





Am nächsten Tag änderte sich das Wetter und wir bekamen einen Herbsttag von unglaublicher Schönheit. Sibirien im Herbst ist einfach nur schön! Mit den Farben, dem sanften und intensiven Licht... 







So kamen wir am Nachmittag nach Arshan und machten einen kleinen Spaziergang durch den Kurpark und das Dorf. Zum Nachtessen im Gasthaus wurde uns die hiesige Spezialität „Posi“ serviert, das sind oben offene Teigtaschen gefüllt mit Hackfleisch und im Dampf gegart. Danach begaben wir uns für eine Stunde in die Banja.




Nach dem reichhaltigen Frühstück am nächsten Morgen gingen wir zum bekannten Wasserfall, danach noch etwas abseits auf einen Felsvorsprung mit prächtiger Aussicht. Die Wanderung auf den Pik Ljubvi mussten wir wegen dem dort liegenden Schnee absagen. Am Nachmittag genossen wir bei bestem Herbstwetter eine leckere Vesper draussen im Pavillion.















Tags darauf gab es eine kurze Fahrt nach Zhemchug zu der heissen Quelle. Diese war jedoch wegen Renovations- und Verschönerungsarbeiten geschlossen. Na ja, wir sind ja auch in der Zwischensaison unterwegs. Diese Zeit ist jedoch gerade deswegen sehr empfehlenswert, da wenige Menschen unterwegs sind. Auch auf dem Campingplatz waren wir alleine, bis auf ein paar Hunde. Wir genossen den Nachmittag mit spazieren und einer erneut leckeren Vesper. Das Wetter war so gut, dass wir sogar Schaschlik auf dem offenen Feuer grillieren konnten. Am Abend sassen wir noch lange am Feuer, bestaunten abwechselnd die Glut und den unglaublichen Sternenhimmel...
















Nach der ersten richtigen Frostnacht bei -6°C! Wunderschöner Sonnenaufgang und prachtvolle Stimmung draussen am frühen Morgen.



 


Den heutigen Tag, wir schreiben den 10. Oktober, verbrachten wir vor allem mit Fahren. Zur Auflockerung führte ich meine Gäste auf den Zobelberg, im Winter ein beliebtes Skigebiet. Das Wetter war geradezu einladend für diesen Ausflug. 





Danach ging’s weiter, Zwischenhalt für Omul (Fisch) kaufen, bis wir nach Posol’skoe am Baikalstrand ankamen. 






Davon hier einige Eindrücke, die keinen Kommentar benötigen!







Den folgenden Tag blieben wir in Posol’skoe, schauten uns das grosse Kloster an und genossen den Tag mit Spazieren, Sonnen und... natürlich unserer Vesper! 


















Am späteren Nachmittag kam dann noch etwas Spannung auf, es gab auf einmal hecktischen Betrieb am Strand. Ein Schlauchboot fuhr mit Vollgas an den Strand, wurde in den Lieferwagen geworfen und sie brausten davon. Hinter einem Gartenzaun, das Boot wieder ausladen und davongefahren. Wir schauten uns das an und wie vermutet... Wilderer. Unter dem Boot lag noch ein grosser Sack voll illegal gefangenen Fisch. Unterdessen waren die Ranger am Strand aufgetaucht.
Nachdem sich die Situation beruhigt hatte, kehrten die Wilddiebe zurück, verluden Boot und Fang und machten sich aus dem Staub. 



Auch der Abend und die Naturstimmung bedarf keines weiteren Kommentars. Nicolas und ich entlehnten uns das am Strand rumliegende Boot für eine kleine Ausfahrt...









Unser letzter Tag der Reise brach an, wir zogen wieder los. Erster Zwischenhalt auf dem Weg nach Ulan-Ude war die heisse Quelle von Ilynka. Sehr gepflegtes und modernes Bad. Tolle Anlage. Nur schade, dass man seinen Dinosaurier nicht mitbringen darf!




Der nächste Halt galt der Besichtigung der Baustelle, wo mein Haus entsteht. 




Danach fuhren wir nach Ivolginsk, Nicolas und Hans bekamen eine kundige Führung durch die buddhistische Klosteranlage. 





Nach dieser Führung fuhren wir nach Ulan-Ude ins Hotel, machten uns frisch und gingen gemeinsam zum Nachtessen. Wir liessen unsere Reise noch einmal Revue passieren und genossen das gute Essen.




Am frühen Morgen des 13. Oktobers brachte ich meine Gäste schweren Herzens zum Flughafen, wo ihr Heimflug wartete. Es war wieder einmal mehr eine tolle und lustige Zeit und mit fällt es wie immer schwer, mich von meinen Gästen zu verabschieden.
Aber das gehört zum Geschäft. Ich fuhr dann zur Baustelle, wo ich wieder beim Bau des Hauses helfen werde die nächste Zeit. Es gibt viel zu tun und das Wetter verspricht sehr angenehm zu sein die Tage.