Dienstag, 14. August 2018

... und Burjatien zum Zweiten!


Die nächste Tour mit Röne und Lilian aus der Schweiz startete leider mit einem Tag Verspätung. Da ihr Flug eine grosse Verzögerung in Köln hatte, erreichten sie den Anschlussflug in Moskau nicht und mussten dort eine Nacht verbringen.

So gestalteten wir das Programm ein wenig um und fuhren direkt nach Maksimikha. 



Nach etwa drei Stunden Fahrzeit konnten sich die beiden erstmal von den Reisestrapazen am Strand vom Baikalsee erholen. 



Da es bereits Sonntag war, gab es noch viel Volk am Strand, doch mit dem Fortschreiten des Abends wurde es immer leerer und leerer. Am Montag darauf hatten wir den Strand fast für uns alleine. Und das genossen wir durch Nichtstun und die Seele baumeln lassen...






Am nächsten Tag fuhren wir mit kurzer Besichtigung des Stier-Steins, dem Beschützer des Tales, nach Suvo in die Felsen. Diesmal war uns das Wetter besser gesinnt und gab auch den Blick bis fast ans Ende des Barguzin-Tals frei. 








Zum Übernachten fuhren wir ein Stück zurück zum Mineralwasser-See Alginskoe. Wie gewöhnlich waren wir da die einzigen Gäste. Da es ausnahmsweise mal nicht windete, liessen wir uns von der unglaublichen Stille beeindrucken. Diese wurde nur hie und da durch emsige Insekten unterbrochen. Darunter leider auch die eine oder andere Stechmücke. Aber alles in allem absolut aushaltbar. 

 Blick aus der Küche...




Nach den neusten Infos war die Brücke nördlich über den Barguzin Fluss immer noch gesperrt, weshalb wir wieder zurück über Barguzin fuhren um nordwärts weiter ins Tal zu gelangen.

Den 1. August feierten wir auf einem Schamanen Platz, umgeben von einer prächtigen Bergkulisse. Der Sonnenuntergang liess nicht zu wünschen übrig. Ein würdevoller Nationalfeiertag! Mit Vodka anstelle von Kirsch, doch das passte schon.











Einmal mehr gelangten wir nach Arshan Alla, diesem Traumplatz weit hinten im Tal.

Tags darauf unternahmen wir eine leichte Wanderung zum Wasserfall. Na ja, Wasserfällchen wohl eher. Doch der Weg ist ja das Ziel, bekanntlich! Und der lohnt sich auf jeden Fall. Das Baden im heissen Thermalwasser liessen wir uns natürlich nicht entgehen. Ja, und immer wieder dieselben Erklärungen zum Fahrzeug, woher wir sind und was wir hier machen. 














Doch auch hier hiess es nach zwei Nächten Abschied nehmen und leider schon wieder südwärts zu fahren. Zwischenhalt machten wir beim sehenswerten Yanshima-Kloster. 






Und danach galt es, Wasser zu tanken. Nachdem ich den Obolus entrichtet hatte (es ist eine Privatquelle), machte sich die Herrin des Hauses schnurstracks und zielstrebig auf, im Dorfladen sofort das Geld in Vodka umzutauschen. Jedenfalls interpretierten wir das so anhand ihrer Entschlossenheit!




Da es uns am Schamanen Platz so gut gefiel, beschlossen wir, da noch einmal zu Übernachten. Das war eine gute Wahl, denn diesmal war das Wetter noch besser. 









Das Ziel am nächsten Tag war der Nationalpark der Halbinsel „Heilige-Nase“. Die „Strasse“ dorthin ist furchtbar, eine Stunde für 20 Kilometer. Das Wetter war auch nicht gerade berauschend und ausserdem waren sämtliche Strände ziemlich gut belegt mit einheimischen Touristen. Doch so durfte ich lernen, wie man(n) mit einem Holzstück einen sehr gut funktionierenden Kochherd herstellt.   








Wir verbrachten bloss eine Nacht und fuhren am nächsten Tag zurück und bis kurz nach Turka. Am Sandstrand einen guten Platz gefunden und uns einen ruhigen Nachmittag und Abend gegönnt. Ah ja, erneut ein sehenswerter Sonnenuntergang wurde uns beschert.


 



Morgenstimmung bei Turka



Am nächsten Tag dann das historische Ereignis, die 100‘000 km-Marke wurde geknackt. Ungefähr 500 Meter vor der Fähre über die Selenga. 







Nach dem Mittagsrast ging die Fahrt weiter bis zum ausgedehnten Strand von Posol’skoe. Und zum Thema Sonnenuntergang sage ich jetzt nichts mehr...




Morgens um halb sechs in Posol'skoe



Den folgenden Tag verbrachten wir wieder am Ufer des Baikals. Wir besichtigten das orthodoxe Kloster mit dem Gebeinshaus. Hier liegen ein Teil der Schädel und Knochen, die beim Neubau der Mauer gefunden wurden. Ein anderer Teil liegt in einer Art Keller neben dem Gemüsegarten, Knochen und Schädel fein säuberlich sortiert.  Röne und Lilian unternahmen danach einen langen Strandspaziergang und ich bereitete alles für den Schaschlik am Abend vor. 











Ein schöner Anblick war die Sammelstelle für Abfall. Endlich tun die was! Das Problem dabei ist nur, dass danach trotzdem alles vermischt in irgendeiner offenen Deponie landet. Aber es ist ein Anfang...



Wir fuhren dann via Ulan-Ude nach Ivolginsk in die Steppe Südburjatiens. Unterwegs kaufte ich Kwas, ein sehr beliebtes Erfrischungsgetränk in Russland. Hergestellt wird es aus Roggenbrot und schmeckt annähernd wie malzhaltiges Cola ohne Kohlensäure. Auf jeden Fall sehr lecker bei heissen Temperaturen.



Wir genossen den letzten Abend im Reisemobil in den Hügeln mit Blick nach Ulan-Ude und dem buddhistischen Kloster Ivolginsk.





Selbstverständlich besuchten wir tags darauf das Klosters und meine Gäste kamen in den Genuss einer englischsprachigen Führung durch die überwältigende Anlage. 





Danach fuhren wir ins Zentrum Ulan-Udes ins Hotel. Zum letzten Nachtessen zusammen gingen wir in ein Restaurant im neunten Stock mit toller Aussicht über die Stadt. 




Am nächsten Tag galt es dann für Röne und Lilian Abschied von Burjatien zu nehmen und den Heimflug anzutreten.

Ich gönnte danach meinem Reisemobil wieder mal eine Wäsche! Nötig hatte er es auf jeden Fall!