Samstag, 12. August 2017

Barguzin-Tal mit Heidi und Luk



Als ich am Freitag, 28. Juli Paul auf den Flughafen brachte, konnte ich gleich Heidi und Luk in Empfang nehmen. Sie kamen pünktlich von Moskau her an. Gepäck auch alles da und zurück in die Stadt ging es mit einem Privattaxi, einem uralten „Volga“. Willkommen in Russland!
In der „Auberge Theatrale“ konnten sie erst mal duschen und etwas Kleines essen, danach legten sich Luk und Heidi erstmal für ein paar Stündchen hin. Jetlag auskurieren.
Unterdessen traf ich mich mit Felix und wir besprachen die Zusammenarbeit in Bezug auf kleine Exkursionen, welche ich für die Sprachschule Liden & Dentz durchführen kann. In den Unterrichtsräumlichkeiten traf ich auch Lisa, und wir freuten uns sehr, einander wieder zu sehen. Sie arbeitet in den Semesterferien als Sprachlehrerin bei dieser Schule.
Als ich um zwei Uhr nachmittags wieder in die Unterkunft zurück kam, weckte ich Heidi und Luk, damit sie nicht zu lange schliefen. Gemeinsam gingen wir danach auf Einkaufstour. 





Wir kamen erst gegen sechs Uhr abends zurück, weshalb wir keine Stadtbesichtigung mehr machten. Ich verräumte die Wäsche und das Essen, Sonja, die Verwalterin der Herberge, hat den Magirus tadellos innen gereinigt! Der Preis ist jeden Rubel wert!
Am Abend gingen wir zum Belgier essen. Benoît, der Besitzer, erzählte uns viel über sein Leben und Wirken in Russland, über die Zusammenarbeit mit den Russen usw. Wie immer war das Essen ausgezeichnet, so auch der Absacker in der „Library Bar“ gleich nebenan.
Am nächsten Tag war ich früh wach, füllte Trinkwasser auf und bereitete alles für die Abreise. Etwa um neun Uhr fuhren wir los und gegen Mittag waren wir wieder am Strand von Kultuk. Diesmal nicht ganz alleine, es war Wochenende. 




Unser Platz war nicht schlecht, bis die Jungs am Strand unten nichts anderes wussten, als einen Altreifen zu verbrennen. Der beissende Rauch zog genau zum Magirus. Vollidioten! Mit Luk ging ich  ein gutes Stück der Baikalbahn entlang bis zum ersten Tunnel. 




Als wir zurück kamen, hiess es Holz sammeln für das Feuer am Abend. Jedoch stellte sich heraus, dass das Holz zu feucht war und wir das Nachtessen halt in der Pfanne brieten. Baden konnten wir auch, dass Wasser hatte bestimmt 22 °C. Am Abend war dann Ruhe eingekehrt am Strand und wir genossen die frische Luft und den ruhigen See.



Sonntags, 30. Juli, fuhren wir dem Baikal entlang immer Richtung Osten. In Sljudjanka besuchten wir den Bahnhof, welcher aus dem heimischen weissen Marmor gebaut wurde. Wir schauten dem Treiben zu, es waren viele Güterzüge unterwegs, kilometerlang. Auch ein Touri-Zug von Irkutsk nach Port Baikal machte hier Halt. Eindeutig zu viele Chinesen mit dabei! 




                                                       Wartsaal im Bahnhof Sljudjanka



Die Fahrt ging weiter bis kurz vor Babuschkin, wo wir Mittagshalt machten. Am Strassenrand  frische Pilze und geräucherten Omul gekauft. 




Gegen vier Uhr nachmittags erreichten wir den Strand von Posolskoe. Ein paar dutzend Meter von der Strandzufahrt weiter fanden wir einen guten Platz ohne Nachbarn. 



Im Dorfladen mit enorm motivierter und freundlicher Bedienung (?) eingekauft und erst mal Apéro am Strand. Jetzt fanden wir auch trockenes und gutes Holz, bauten eine anständige Feuerstelle und grillierten unser Fleisch sowie Kartoffeln. Mit den unterwegs gekauften Beeren und Smetana gab es auch noch ein leckeres Dessert. Essen mussten wir jedoch drinnen, am Abend ging ein kühler Wind.




Den nächsten Tag verbrachten wir am selben Ort. Vorgesehen war, jedenfalls was mich betrifft, einen ruhigen Tag zu haben. Aber erstens kommt es anders und zweitens als gedacht... Mit Heidi wollte ich das Kloster besichtigen, danach gemütlich durchs Dorf zurück spazieren. Na ja, wir kamen bis zu den Fischern, da war schon mächtig Betrieb. Sie waren am Netze einholen und da wollten wir nicht verpassen. 





Nach etwa einer halben Stunde fragte ich einen Fischer, wie lange das noch dauern würde, da noch weit und breit kein Netz zu sehen ist. Er meinte, es dauere noch etwa vier Stunden. Na gut, dann gingen wir halt weiter. Kurz vor dem Kloster wurden wir von Deutschen angesprochen, ob wir die Schweizer mit dem Magirus sind. Und so kamen wir ins Gespräch. Sie sind seit zwei Jahren mit Unterbrüchen mit einem alten IFA unterwegs, in Zentralasien, Mongolei und nun Russland. Wir werden sie später nochmals treffen. Dann ein paar Meter weiter von Einheimischen angesprochen, wir sollten doch ein Foto von ihnen machen und es ihnen dann schicken. Machten wir natürlich. Und sie gaben uns die Adresse und wollten uns auch noch gleich einladen... 




Irgendwann schafften wir es doch noch zum Kloster. Schöne, gepflegte Anlage. 









Durch’s Dorf zurück und im freundlichen Laden noch eingekauft. Kaum daheim, kamen die Deutschen vorbei und wir berichteten gegenseitig über unsere Reiseerfahrungen. Kurz darauf kam Nikolai, der wahrscheinlich einzige nüchterne Fischer, angelaufen um uns mitzuteilen, dass es bald losgehen würde. Wir folgten ihm zur Einholstelle und da war wieder viel Betrieb. Das Netz ist unglaublich weit draussen und etwa vier Kilometer lang. Dementsprechend lang sind die Seile, an denen es eingeholt wird. Es kamen auch immer mehr Leute aus dem Dorf. Und die Nervosität stieg, je weiter das Netz eingeholt wurde. Einige betrunkene Fischer verhedderten sich im Netz und mussten von den weniger besoffenen Kollegen daraus befreit werden. Dann kamen die Fische! Und jetzt stürtzten sich die Dorfbewohner darauf und packten ein, was ging. Nikolei warf mir immer wieder Fische zu, besonders grosse Exemplare. Eigentlich wäre das nicht erwünscht, dass sich die Bewohner so frei bedienen können, aber es wird stillschweigend und zähneknirschend akzeptiert.








Nikolai sagte, wir sollen schon mal zurück, er käme nach und dann gebe es Barbecue. Da liessen wir uns mal überraschen. Wir machten ein Feuer, er zeigte uns wie man ein entsprechenden Spiess macht, die Fische ausnimmt und auf die Spiesse spannt. Danach etwas Salz und ans Feuer stellen. Nach etwa 15 Minuten gab es äusserst leckeren, fangfrischen Omul vom Feuer! Total der Hit! Für uns gab es Bier, für Nikolai Tee, er müsse noch fahren. Sehr seriös, so gefällt mir das. Trotzdem packte er noch den Selbstgebrannten aus, für uns selbstverständlich. Doch ein halbes Gläschen in Ehren verweigerte er dann doch nicht. Danach tauschten wir Adressen aus und verabschiedeten uns herzlich. 





Er müsse noch aufräumen helfen. Das war ein Event der sich gewaschen hatte! So was lässt sich nicht planen und in keinem Reiseführer finden. Dazu kann ich nur sagen: T-I-R! This Is Russia!!
Auf all das ging ich dann doch noch im Baikal baden, zum Apéro gab es geräucherten Omul und zum Nachtessen Risotto mit frischen Eierschwämmen! Welch ein Tag!




Da ich am Dienstag, 1. August, wieder viel zu früh aufwachte, ging ich halt im ganz ruhigen und klaren Baikal baden. Auch ganz schön so früh morgens. Wir konnten draussen frühstücken und sind um etwa neun Uhr losgefahren, um’s Delta der Selenga rum. Ein Umweg, doch landschaftlich sehr reizvoll. An der Fähre über die Selenga wenig Betrieb, wir mussten bloss warten, bis sie im Schiff irgendetwas repariert hatten mit der Trennscheibe. Heidi flirtete während der Überfahrt mit dem Kapitän rum, ich durfte übersetzen.







In Baturin besuchten wir ein orthodoxes Frauenkloster, dass sich in nichts zum Männerkloster unterscheidet. Ausser dass die Nonnen rumrennen wie Musliminnen im Iran. Tiefschwarzer Dschador, der nur gerade das Gesicht und die Hände frei lässt. Na ja, wenn man (resp. frau) es braucht...? 





Unsere Fahrt ging dank der guten Strasse zügig voran und so trafen wir am späteren Nachmittag in Gorjatschinsk ein. Ein schattiges Plätzchen am Sandstrand in Beschlag genommen und mit Luk ging ich zum Kurpark und zur heissen Quelle. Selbstverständlich in der Strandbar ein Bier getrunken, danach im Baikal baden. 






Auch hier ist das Wasser sehr angenehm. Zum Nachtessen gab es den restlichen Omul, den wir von Nikolai bekamen. Und natürlich bereiteten wir ihn so zu, wie wir es gelernt hatten. Dazu Bratkartoffeln und –tomaten. Eigentlich wollten wir wegen dem 1. August Bratwürste machen, aber wir hatten noch Fisch, der gegessen werden musste. Und so feierten wir halt den Nationalfeiertag weit entfernt mit exotischen Gerichten, Bier und Vodka. Geht auch recht gut!
Das Frühstück am nächsten Tag gab es wieder draussen, zum baden war es mir dann doch entschieden zu kühl. Tagsüber war es immer recht heiss, doch nachts kühlt es wunderbar ab. Am Morgen war es dann etwa 14°C.
Wir fuhren los und auf den ersten 30 km war die Strasse einwandfrei. Danach kam ein Stück Naturstrasse und dann extrem mieser Belag. 




Dann wieder Wellblechpiste, auf der wir zum Teil bloss mit 15 km/h fahren konnten, da die Buckel so hoch waren. Gegen Mittag erreichten wir Barguzin und ich zeigte meinen Gästen die Stadt. 





Immer wieder sehenswert finde ich. Auch das in die Jahre gekommene Warenhaus „Univermag“. Eingekauft hatten wir jedoch im „Magazin Victoria“. 



Der wohl freundlichste Laden in ganz Russland. Und das meine ich so! Topbedienung, herzlich und aufgestellt. So kauften wir eigentlich mehr ein, als wir wollten. Aber das meiste frisch und hausgemacht. Vorallem gutes Brot! So fuhren wir noch ein gutes Stück weiter nordostwärts bis zum buddhistischen Kloster Yanshima. Die Strasse dahin teils gut asphaltiert, teils gute Schotterstrassen, teils katastrophale Asphalt- oder Naturpisten. Die Russische Regierung täte gut daran, ihr Staatsbudget besser vermehrt in Verkehrsinfrastrukturprojekte zu investieren anstatt auf der halben Welt Krieg zu spielen und sich in die Wahlen anderer Staaten einzumischen! Sie täten auch der eigenen Bevölkerung einen Gefallen... Nun, beim Kloster angekommen und wir besichtigten es auch, inklusive dem Pfad zum Yanshima-Stein. 







Übernachtet hatten wir vor der Klosteranlage auf dem Parkplatz. War aber keine gute Idee, wir wurden von Mücken terrorisiert. Auch das Nachtessen im benachbarten „Restaurant“ war jetzt ich gerade ein Höhenflug. Bedienung schlampig, Essen langweilig bis auf den Salat. Und nicht mal Bier gab es! 



Tagsdarauf, wir schreiben den Donnerstag 3. August, fuhren wir weiter bis zum Verwaltungshauptort Kurumkan. 



Da gingen wir noch einkaufen und Kaffe trinken. Heidi wollte noch verschiedene so kleine Schokoladenriegel kaufen und packte eine Auswahl in ein Säckchen. Doch das war falsch. Bei der Waage packte die Angestellte alles aus und wog jedes einzelne Stück, packte es separat in eine Tüte und ein Etikett drauf. Offenbar hat jede Sorte einen anderen Preis. Wieso nicht einfach, wenn es auch kompliziert geht? Weiter ging die Fahrt nach Arshan Alla, dem ganz kleinen und feinen Kurort im Barguzin Tal. Die Mühsale auch der letzten paar Kilometer durch den Wald werden immer wieder durch diesen wundervollen Ort vergolten. Ein Kleinod sondergleichen. 





Nach dem wir uns eingerichtet hatten, mussten wir gleich in der Heilquelle baden gehen. 




Zum Nachtessen gab es Eintopf auf dem Feuer. War auch sehr lecker. Wir sassen noch lange draussen, die Mücken waren zum Aushalten. Kein Vergleich mehr mit dem Parkplatz beim Yanshima-Kloster. 





Am Freitag genossen wir den prächtigen Tag mit baden, spazieren zum Wasserfall, lesen, Nichtstun und so weiter. Im Wald gab es eine unter Buddhisten heilige Stelle, die vorallem besucht wird, wenn ein Kinderwunsch ansteht. Mitunter manchmal etwas sonderbar bis befremdend, wenn so Puppen in den Bäumen hängen, teilweise schon ziemlich vom Wetter mitgenommen... Am Abend kündigte sich ein Gewitter an mit heftigem Wind, der Regen blieb jedoch aus und in der Ferne konnten wir den Wetterleuchten frönen.











Am Samstag fuhren wir zeitig los, wir trafen uns in Kurumkan mit Bair, der eine zweitägige Tour mit uns machen sollte. Aber es kam alles anders. Erstens war noch eine andere Gruppe, die er führte, das wäre jedoch kein Problem gewesen. Wir fuhren dann erstmal auf’s Land raus, Bair erklärte mir so ungefähr, wie das Programm heute werden sollte. Aber schon nach der ersten Abzweigung sah ich nichts mehr von unserem Führer, er fuhr einfach zu schnell mit dem Auto. Im nächsten Dorf rief ich ihn ziemlich genervt an und er kam zurück. Gemeinsam fuhren wir weiter bis zu einem Hof. Da wurde auf die gute, alte, burjatische Weise ein Schaf geschlachtet und wir waren mittendrin. 







Diesmal gab es die Leber frisch und roh, nicht wie üblich grilliert. Bis sie das Schaf fertig zerlegt, die Därme gewaschen und gefüllt hatten, schauten wir uns in der Nähe ein buddhistisches Kloster an. Irgendwo im Nirgendwo... 




Danach wieder zum Hof zurück, das Schaf war schon fast fertig. Mit zwei Jungs inzwischen zum mückenverseuchten Fluss gefahren und da erst mal Schaschlik gebraten. War sehr lecker, wirklich.



Drei Schafspiesse und gefühlte 1'000 Mückenstiche später fuhren wir zurück und da gab es zum Glück schon wieder was zu essen. Unterdessen war das Schaf, die Därme und Blutwürste fertig gegart im Wasser. Ich konnte es kaum erwarten... 



Und als wir nicht mehr konnten, gab es noch einen Ausritt zu Pferde in der Gegend. Kommt gut mit vollem Magen! Dir Rettung war dann die Banja mit Bier! Schlafen taten wir auch gleich um die Ecke beim Hof.





Wir haben uns am Sonntag mit Bair um 14.00 h wieder in Kurumkan verabredet. Er kam mit seinen Gästen pünktlich an, sie waren in Arshan Alla und verpassten leider das Schaf. Na ja, es war eine Vegetarierfamilie. Zuerst mussten die anderen Tourteilnehmer ihre Wäsche abholen, dann wollten wir was essen, jedoch war alles geschlossen da Sonntag ist. Im nahen Hotel erklärten sie sich bereit, für uns etwas zu kochen, es dauerte einfach ungefähr eine Stunde. Also wieder warten. Schlussendlich kamen wir um 16.00 h von Kurumkan weg und fuhren ein Stück südwärts. Über einen Feldweg erreichten wir den Geburtsplatz eines wichtigen und bekannten Lamas im Tal. Wunderbarer Platz mit atemberaubender Aussicht. Und 1 Million Mücken. Dieses Jahr sei ein Mückenjahr, sagten alle Menschen. 






Weiter ging es zu einer mächtigen Sanddüne, ein sehr spezieller Anblick in diesem Tal. 




Danach wollten wir einen schamanistischen Platz besuchen, jedoch fuhr mir Bair wieder davon und ich fand die richtige Spur nicht. Und nun platzte mir der Kragen! Also erstens verbrachten wir ¾ des Tages mit Warten und nun fuhr er mir ein zweites Mal davon. Überhaupt stimmte das Programm nicht mit dem überein, was ich im Vorfeld mit Bair abgemacht hatte. Und ich sagte ihm deutlich, was ich von dieser Vorgehensweise halte. Er zog dann beleidigt davon ohne ein Wort. Nun gut, dann werde ich auch nichts bezahlen. Eigentlich schade, als Mensch schätzte ich ihn, doch als Guide ist er nicht zu gebrauchen. Jedefalls nicht für schweizerische Ansprüche. 





Am Montag fuhren wir quer durch das Tal auf die andere Seite. Die „Strasse“ glich eher einem Bachbett und wir kamen nur langsam voran. 




Unterwegs, was für ein Zufall, traf ich auch einen dieser Menschen, die mir letztes Jahr just hier geholfen hatten, als ich im Fluss stecken blieb. Ein überaus freudiges Wiedersehen! Wir besuchten den Stier-Stein, den Beschützer des Tales. 



Danach weiter nach Suvo, wo wir uns die Zeit in den markanten Felsformationen vertrieben. Zum Übernachten stellten wir uns an den Mineralwassersee Alginskoe, der immer kleiner wird. Ruhiges, mückenfreies Plätzchen, ganz friedlich. 









Nach dem ausgiebigen Morgenessen und etwa 15 Minuten Fahrt schauten wir uns die wenig bekannten Felszeichnungen beim See an. 






Wir beschlossen, wieder bis nach Gorjachinsk zu fahren, da wir erstens morgen dann nicht mehr so weit fahren mussten und zweitens die schreckliche Holperpiste bereits hinter uns hatten. Inzwischen hat sich auch die andere Halterung des Stossdämpfers verabschiedet. Es geht schon zum Fahren, bloss das es etwas mehr schaukelt. Am Strand von Gorjachinsk endlich wieder mal Schaf grilliert!





Mittwoch, 9. August. Auf sehr gut ausgebauter Strasse fuhren wir via Ulan-Ude zum buddhistischen Kloster Ivolginsk. Nach einer kurzen Wartezeit gab es für uns eine Führung in Englisch. Und wir hatten die selbe Führerin wie letztes Jahr, sie erinnerte sich sogar an mich. Interessant und aufschlussreich war die Exkursion und den Besuch des eben nicht verstorbenen Lamas Dashi Dorsho Etegelov war für Heidi und Luk ein Erlebnis der Extraklasse. 










Nach etwa drei Stunden verliessen wir das sehenswerte Kloster und fuhren nach Posolskoe, ein letztes Mal an den Baikal. Das Wetter wurde mit jeder Stunde schlechter, ein starker Südwind (Kultuk) kam auf. Am Strand sah der Baikal nun aus wie ein Meer mit seinen hohen Wellen und den schwarzen Wolken. Ein eindrückliches Schauspiel.




Nachts und tags darauf liess der Wind nicht nach, es begann zusätzlich zu Regnen. So beschlossen wir, direkt nach Irkutsk zu fahren und nicht den halben Tag im Wagen an einem Strand zu verbringen. Und wie es der Zufall wollte, trafen wir auf der Strecke zwei Schweizer Motorradfahrer, welche auf dem Weg in die Mongolei waren. Wir hatten bereits über Socialmedias Kontakt. Ein interessantes Treffen und für die Jungs gab’s ertsmal guten, heissen Kaffee. 




Um etwa 17.00 h trafen wir in Irkutsk ein und tranken ein letztes Bier im Magirus. Ausräumen, Koffer packen war angesagt. Zum Nachtessen gingen wir in ein sehr gutes mongolisches Restaurant, Luk und ich gönnten uns danach noch einen Absacker in der „Library Bar“.
Heute Freitag war ich am Morgen damit beschäftigt, eine Webasto-Vertretung zu suchen, damit die mir die Heizung reparieren können. Dieses elende Mistding gab vor zwei Tagen wieder den Geist auf und es gibt kein Warmwasser und keine Heizung mehr. Dieses Sch...teil ist erst 8 Monate alt! Aber ich bin zuversichtlich, dass die Jungs das hier hinkriegen. Vom Chef persönlich wurde ich wieder in die Unterkunft zurückgefahren.
Nachmittags schaute ich mir mit meinen Gästen die Stadt an. Bereits um 14.30 h kriegte ich einen Anruf von Andrej, dass die Standheizung repariert sei und wieder laufe! Toll! Die können was, die Russen. Nach dem Stadtrundgang fuhr ich also mit dem Taxi ins Industriegebiet raus und holte den Magirus wieder. Alles tadellos, der Brenner der Heizung war defekt. Aber jetzt tut sie wieder. 











Zum Nachtessen lud ich meine Gäste zum Belgier gleich nebenan ein. Wie immer sehr leckeres Essen und gutes Bier. Den Absacker nahmen wir diesmal zu Hause vor der Wohnung.
Am Samstag, 12. August, morgens um halb vier stand das Taxi pünktlich bereit, um Luk und Heidi an den Flughafen zu bringen. Beide nehmen als Erinnerung vorallem die weite und atemberaubende Landschaft sowie die grosse Herzlichkeit der Menschen hier in Sibirien mit. Und ich bin glücklich, dass es ihnen so sehr gefallen hat und sie so viele schöne und eindrückliche Erfahrungen machen konnten. Eben: Sibirien lässt niemanden kalt!

2 Kommentare:

  1. Sehr schöner Blok Luki und viele Bilder, die einen super Eindruck der Reise wiedergeben :)
    Bier hättest du ein klein wenig öfter notieren können, oder war es Vodka, der öfter floss? Isch weisch nümme scho rächd....
    Merci für sicheres fahren, die vielen schönen Begegnungen, Dein grosses Wissen, das Zeigen Deiner "Heimat" und natürlich das... ;)
    Do svedanije, Luk

    AntwortenLöschen
  2. Danke für dein Kommentar. Na ja, da ich mir über die Bier- und/oder Vodkamenge nicht mehr so ganz im Klaren war, liess ich es weg, von wegen Fakennews...!

    AntwortenLöschen