Als ich am Freitag, 28. Juli Paul auf den
Flughafen brachte, konnte ich gleich Heidi und Luk in Empfang nehmen. Sie kamen
pünktlich von Moskau her an. Gepäck auch alles da und zurück in die Stadt ging
es mit einem Privattaxi, einem uralten „Volga“. Willkommen in Russland!
In der „Auberge Theatrale“ konnten sie erst
mal duschen und etwas Kleines essen, danach legten sich Luk und Heidi erstmal
für ein paar Stündchen hin. Jetlag auskurieren.
Unterdessen traf ich mich mit Felix und wir
besprachen die Zusammenarbeit in Bezug auf kleine Exkursionen, welche ich für
die Sprachschule Liden & Dentz durchführen kann. In den
Unterrichtsräumlichkeiten traf ich auch Lisa, und wir freuten uns sehr,
einander wieder zu sehen. Sie arbeitet in den Semesterferien als Sprachlehrerin
bei dieser Schule.
Als ich um zwei Uhr nachmittags wieder in
die Unterkunft zurück kam, weckte ich Heidi und Luk, damit sie nicht zu lange
schliefen. Gemeinsam gingen wir danach auf Einkaufstour.
Wir kamen erst gegen
sechs Uhr abends zurück, weshalb wir keine Stadtbesichtigung mehr machten. Ich
verräumte die Wäsche und das Essen, Sonja, die Verwalterin der Herberge, hat
den Magirus tadellos innen gereinigt! Der Preis ist jeden Rubel wert!
Am Abend gingen wir zum Belgier essen.
Benoît, der Besitzer, erzählte uns viel über sein Leben und Wirken in Russland,
über die Zusammenarbeit mit den Russen usw. Wie immer war das Essen
ausgezeichnet, so auch der Absacker in der „Library Bar“ gleich nebenan.
Am nächsten Tag war ich früh wach, füllte
Trinkwasser auf und bereitete alles für die Abreise. Etwa um neun Uhr fuhren
wir los und gegen Mittag waren wir wieder am Strand von Kultuk. Diesmal nicht
ganz alleine, es war Wochenende.
Unser Platz war nicht schlecht, bis die Jungs
am Strand unten nichts anderes wussten, als einen Altreifen zu verbrennen. Der
beissende Rauch zog genau zum Magirus. Vollidioten! Mit Luk ging ich ein
gutes Stück der Baikalbahn entlang bis zum ersten Tunnel.
Als wir zurück kamen,
hiess es Holz sammeln für das Feuer am Abend. Jedoch stellte sich heraus, dass
das Holz zu feucht war und wir das Nachtessen halt in der Pfanne brieten. Baden
konnten wir auch, dass Wasser hatte bestimmt 22 °C. Am Abend war dann Ruhe
eingekehrt am Strand und wir genossen die frische Luft und den ruhigen See.
Sonntags, 30. Juli, fuhren wir dem Baikal
entlang immer Richtung Osten. In Sljudjanka besuchten wir den Bahnhof, welcher
aus dem heimischen weissen Marmor gebaut wurde. Wir schauten dem Treiben zu, es
waren viele Güterzüge unterwegs, kilometerlang. Auch ein Touri-Zug von Irkutsk
nach Port Baikal machte hier Halt. Eindeutig zu viele Chinesen mit dabei!
Wartsaal im Bahnhof Sljudjanka
Die Fahrt ging
weiter bis kurz vor Babuschkin, wo wir Mittagshalt machten. Am Strassenrand frische Pilze und geräucherten Omul gekauft.
Gegen vier Uhr
nachmittags erreichten wir den Strand von Posolskoe. Ein paar dutzend Meter von
der Strandzufahrt weiter fanden wir einen guten Platz ohne Nachbarn.
Im
Dorfladen mit enorm motivierter und freundlicher Bedienung (?) eingekauft und
erst mal Apéro am Strand. Jetzt fanden wir auch trockenes und gutes Holz,
bauten eine anständige Feuerstelle und grillierten unser Fleisch sowie
Kartoffeln. Mit den unterwegs gekauften Beeren und Smetana gab es auch noch ein
leckeres Dessert. Essen mussten wir jedoch drinnen, am Abend ging ein kühler
Wind.
Den nächsten Tag verbrachten wir am selben
Ort. Vorgesehen war, jedenfalls was mich betrifft, einen ruhigen Tag zu haben.
Aber erstens kommt es anders und zweitens als gedacht... Mit Heidi wollte ich
das Kloster besichtigen, danach gemütlich durchs Dorf zurück spazieren. Na ja,
wir kamen bis zu den Fischern, da war schon mächtig Betrieb. Sie waren am Netze
einholen und da wollten wir nicht verpassen.
Nach etwa einer halben Stunde
fragte ich einen Fischer, wie lange das noch dauern würde, da noch weit und
breit kein Netz zu sehen ist. Er meinte, es dauere noch etwa vier Stunden. Na
gut, dann gingen wir halt weiter. Kurz vor dem Kloster wurden wir von Deutschen
angesprochen, ob wir die Schweizer mit dem Magirus sind. Und so kamen wir ins
Gespräch. Sie sind seit zwei Jahren mit Unterbrüchen mit einem alten IFA
unterwegs, in Zentralasien, Mongolei und nun Russland. Wir werden sie später
nochmals treffen. Dann ein paar Meter weiter von Einheimischen angesprochen,
wir sollten doch ein Foto von ihnen machen und es ihnen dann schicken. Machten
wir natürlich. Und sie gaben uns die Adresse und wollten uns auch noch gleich
einladen...
Irgendwann schafften wir es doch noch zum Kloster. Schöne, gepflegte
Anlage.
Durch’s Dorf zurück und im freundlichen Laden noch eingekauft. Kaum
daheim, kamen die Deutschen vorbei und wir berichteten gegenseitig über unsere
Reiseerfahrungen. Kurz darauf kam Nikolai, der wahrscheinlich einzige nüchterne
Fischer, angelaufen um uns mitzuteilen, dass es bald losgehen würde. Wir
folgten ihm zur Einholstelle und da war wieder viel Betrieb. Das Netz ist
unglaublich weit draussen und etwa vier Kilometer lang. Dementsprechend lang
sind die Seile, an denen es eingeholt wird. Es kamen auch immer mehr Leute aus
dem Dorf. Und die Nervosität stieg, je weiter das Netz eingeholt wurde. Einige
betrunkene Fischer verhedderten sich im Netz und mussten von den weniger
besoffenen Kollegen daraus befreit werden. Dann kamen die Fische! Und jetzt
stürtzten sich die Dorfbewohner darauf und packten ein, was ging. Nikolei warf
mir immer wieder Fische zu, besonders grosse Exemplare. Eigentlich wäre das
nicht erwünscht, dass sich die Bewohner so frei bedienen können, aber es wird
stillschweigend und zähneknirschend akzeptiert.
Nikolai sagte, wir sollen schon
mal zurück, er käme nach und dann gebe es Barbecue. Da liessen wir uns mal
überraschen. Wir machten ein Feuer, er zeigte uns wie man ein entsprechenden
Spiess macht, die Fische ausnimmt und auf die Spiesse spannt. Danach etwas Salz
und ans Feuer stellen. Nach etwa 15 Minuten gab es äusserst leckeren,
fangfrischen Omul vom Feuer! Total der Hit! Für uns gab es Bier, für Nikolai
Tee, er müsse noch fahren. Sehr seriös, so gefällt mir das. Trotzdem packte er
noch den Selbstgebrannten aus, für uns selbstverständlich. Doch ein halbes
Gläschen in Ehren verweigerte er dann doch nicht. Danach tauschten wir Adressen
aus und verabschiedeten uns herzlich.
Er müsse noch aufräumen helfen. Das war
ein Event der sich gewaschen hatte! So was lässt sich nicht planen und in
keinem Reiseführer finden. Dazu kann ich nur sagen: T-I-R! This Is Russia!!
Auf all das ging ich dann doch noch im
Baikal baden, zum Apéro gab es geräucherten Omul und zum Nachtessen Risotto mit
frischen Eierschwämmen! Welch ein Tag!
Da ich am Dienstag, 1. August, wieder viel
zu früh aufwachte, ging ich halt im ganz ruhigen und klaren Baikal baden. Auch
ganz schön so früh morgens. Wir konnten draussen frühstücken und sind um etwa
neun Uhr losgefahren, um’s Delta der Selenga rum. Ein Umweg, doch
landschaftlich sehr reizvoll. An der Fähre über die Selenga wenig Betrieb, wir
mussten bloss warten, bis sie im Schiff irgendetwas repariert hatten mit der
Trennscheibe. Heidi flirtete während der Überfahrt mit dem Kapitän rum, ich
durfte übersetzen.
In Baturin besuchten wir ein orthodoxes
Frauenkloster, dass sich in nichts zum Männerkloster unterscheidet. Ausser dass
die Nonnen rumrennen wie Musliminnen im Iran. Tiefschwarzer Dschador, der nur
gerade das Gesicht und die Hände frei lässt. Na ja, wenn man (resp. frau) es
braucht...?
Unsere Fahrt ging dank der guten Strasse zügig voran und so trafen
wir am späteren Nachmittag in Gorjatschinsk ein. Ein schattiges Plätzchen am
Sandstrand in Beschlag genommen und mit Luk ging ich zum Kurpark und zur
heissen Quelle. Selbstverständlich in der Strandbar ein Bier getrunken, danach
im Baikal baden.
Auch hier ist das Wasser sehr angenehm. Zum Nachtessen gab es
den restlichen Omul, den wir von Nikolai bekamen. Und natürlich bereiteten wir
ihn so zu, wie wir es gelernt hatten. Dazu Bratkartoffeln und –tomaten.
Eigentlich wollten wir wegen dem 1. August Bratwürste machen, aber wir hatten
noch Fisch, der gegessen werden musste. Und so feierten wir halt den
Nationalfeiertag weit entfernt mit exotischen Gerichten, Bier und Vodka. Geht
auch recht gut!
Das Frühstück am nächsten Tag gab es wieder
draussen, zum baden war es mir dann doch entschieden zu kühl. Tagsüber war es
immer recht heiss, doch nachts kühlt es wunderbar ab. Am Morgen war es dann
etwa 14°C.
Wir fuhren los und auf den ersten 30 km war
die Strasse einwandfrei. Danach kam ein Stück Naturstrasse und dann extrem
mieser Belag.
Dann wieder Wellblechpiste, auf der wir zum Teil bloss mit 15
km/h fahren konnten, da die Buckel so hoch waren. Gegen Mittag erreichten wir
Barguzin und ich zeigte meinen Gästen die Stadt.
Immer wieder sehenswert finde
ich. Auch das in die Jahre gekommene Warenhaus „Univermag“. Eingekauft hatten
wir jedoch im „Magazin Victoria“.
Der wohl freundlichste Laden in ganz
Russland. Und das meine ich so! Topbedienung, herzlich und aufgestellt. So
kauften wir eigentlich mehr ein, als wir wollten. Aber das meiste frisch und
hausgemacht. Vorallem gutes Brot! So fuhren wir noch ein gutes Stück weiter
nordostwärts bis zum buddhistischen Kloster Yanshima. Die Strasse dahin teils
gut asphaltiert, teils gute Schotterstrassen, teils katastrophale Asphalt- oder
Naturpisten. Die Russische Regierung täte gut daran, ihr Staatsbudget besser vermehrt in
Verkehrsinfrastrukturprojekte zu investieren anstatt auf der halben Welt Krieg zu
spielen und sich in die Wahlen anderer Staaten einzumischen! Sie täten auch der
eigenen Bevölkerung einen Gefallen... Nun, beim Kloster angekommen und wir
besichtigten es auch, inklusive dem Pfad zum Yanshima-Stein.
Übernachtet hatten
wir vor der Klosteranlage auf dem Parkplatz. War aber keine gute Idee, wir
wurden von Mücken terrorisiert. Auch das Nachtessen im benachbarten
„Restaurant“ war jetzt ich gerade ein Höhenflug. Bedienung schlampig, Essen langweilig
bis auf den Salat. Und nicht mal Bier gab es!
Tagsdarauf, wir schreiben den Donnerstag 3.
August, fuhren wir weiter bis zum Verwaltungshauptort Kurumkan.
Da gingen wir
noch einkaufen und Kaffe trinken. Heidi wollte noch verschiedene so kleine
Schokoladenriegel kaufen und packte eine Auswahl in ein Säckchen. Doch das war
falsch. Bei der Waage packte die Angestellte alles aus und wog jedes einzelne
Stück, packte es separat in eine Tüte und ein Etikett drauf. Offenbar hat jede
Sorte einen anderen Preis. Wieso nicht einfach, wenn es auch kompliziert geht?
Weiter ging die Fahrt nach Arshan Alla, dem ganz kleinen und feinen Kurort im
Barguzin Tal. Die Mühsale auch der letzten paar Kilometer durch den Wald werden
immer wieder durch diesen wundervollen Ort vergolten. Ein Kleinod
sondergleichen.
Nach dem wir uns eingerichtet hatten, mussten wir gleich in der
Heilquelle baden gehen.
Zum Nachtessen gab es Eintopf auf dem Feuer. War auch
sehr lecker. Wir sassen noch lange draussen, die Mücken waren zum Aushalten. Kein
Vergleich mehr mit dem Parkplatz beim Yanshima-Kloster.
Am Freitag genossen wir den prächtigen Tag
mit baden, spazieren zum Wasserfall, lesen, Nichtstun und so weiter. Im Wald gab es eine unter Buddhisten heilige Stelle, die vorallem besucht wird, wenn ein Kinderwunsch ansteht. Mitunter manchmal etwas sonderbar bis befremdend, wenn so Puppen in den Bäumen hängen, teilweise schon ziemlich vom Wetter mitgenommen... Am Abend
kündigte sich ein Gewitter an mit heftigem Wind, der Regen blieb jedoch aus und
in der Ferne konnten wir den Wetterleuchten frönen.
Am Samstag fuhren wir zeitig los, wir
trafen uns in Kurumkan mit Bair, der eine zweitägige Tour mit uns machen
sollte. Aber es kam alles anders. Erstens war noch eine andere Gruppe, die er
führte, das wäre jedoch kein Problem gewesen. Wir fuhren dann erstmal auf’s
Land raus, Bair erklärte mir so ungefähr, wie das Programm heute werden sollte.
Aber schon nach der ersten Abzweigung sah ich nichts mehr von unserem Führer,
er fuhr einfach zu schnell mit dem Auto. Im nächsten Dorf rief ich ihn ziemlich
genervt an und er kam zurück. Gemeinsam fuhren wir weiter bis zu einem Hof. Da
wurde auf die gute, alte, burjatische Weise ein Schaf geschlachtet und wir
waren mittendrin.
Diesmal gab es die Leber frisch und roh, nicht wie üblich
grilliert. Bis sie das Schaf fertig zerlegt, die Därme gewaschen und gefüllt
hatten, schauten wir uns in der Nähe ein buddhistisches Kloster an. Irgendwo im
Nirgendwo...
Danach wieder zum Hof zurück, das Schaf war
schon fast fertig. Mit zwei Jungs inzwischen zum mückenverseuchten Fluss
gefahren und da erst mal Schaschlik gebraten. War sehr lecker, wirklich.
Drei
Schafspiesse und gefühlte 1'000 Mückenstiche später fuhren wir zurück und da
gab es zum Glück schon wieder was zu essen. Unterdessen war das Schaf, die
Därme und Blutwürste fertig gegart im Wasser. Ich konnte es kaum erwarten...
Und als wir nicht mehr konnten, gab es noch einen Ausritt zu Pferde in der
Gegend. Kommt gut mit vollem Magen! Dir Rettung war dann die Banja mit Bier!
Schlafen taten wir auch gleich um die Ecke beim Hof.
Wir haben uns am Sonntag mit Bair um 14.00
h wieder in Kurumkan verabredet. Er kam mit seinen Gästen pünktlich an, sie
waren in Arshan Alla und verpassten leider das Schaf. Na ja, es war eine
Vegetarierfamilie. Zuerst mussten die anderen Tourteilnehmer ihre Wäsche
abholen, dann wollten wir was essen, jedoch war alles geschlossen da Sonntag
ist. Im nahen Hotel erklärten sie sich bereit, für uns etwas zu kochen, es
dauerte einfach ungefähr eine Stunde. Also wieder warten. Schlussendlich kamen
wir um 16.00 h von Kurumkan weg und fuhren ein Stück südwärts. Über einen
Feldweg erreichten wir den Geburtsplatz eines wichtigen und bekannten Lamas im
Tal. Wunderbarer Platz mit atemberaubender Aussicht. Und 1 Million Mücken.
Dieses Jahr sei ein Mückenjahr, sagten alle Menschen.
Weiter ging es zu einer
mächtigen Sanddüne, ein sehr spezieller Anblick in diesem Tal.
Danach wollten
wir einen schamanistischen Platz besuchen, jedoch fuhr mir Bair wieder davon
und ich fand die richtige Spur nicht. Und nun platzte mir der Kragen! Also
erstens verbrachten wir ¾ des Tages mit Warten und nun fuhr er mir ein zweites
Mal davon. Überhaupt stimmte das Programm nicht mit dem überein, was ich im
Vorfeld mit Bair abgemacht hatte. Und ich sagte ihm deutlich, was ich von
dieser Vorgehensweise halte. Er zog dann beleidigt davon ohne ein Wort. Nun
gut, dann werde ich auch nichts bezahlen. Eigentlich schade, als Mensch
schätzte ich ihn, doch als Guide ist er nicht zu gebrauchen. Jedefalls nicht
für schweizerische Ansprüche.
Am Montag fuhren wir quer durch das Tal auf
die andere Seite. Die „Strasse“ glich eher einem Bachbett und wir kamen nur
langsam voran.
Unterwegs, was für ein Zufall, traf ich auch einen dieser
Menschen, die mir letztes Jahr just hier geholfen hatten, als ich im Fluss
stecken blieb. Ein überaus freudiges Wiedersehen! Wir besuchten den
Stier-Stein, den Beschützer des Tales.
Danach weiter nach Suvo, wo wir uns die
Zeit in den markanten Felsformationen vertrieben. Zum Übernachten stellten wir
uns an den Mineralwassersee Alginskoe, der immer kleiner wird. Ruhiges,
mückenfreies Plätzchen, ganz friedlich.
Nach dem ausgiebigen Morgenessen und etwa
15 Minuten Fahrt schauten wir uns die wenig bekannten Felszeichnungen beim See
an.
Wir beschlossen, wieder bis nach
Gorjachinsk zu fahren, da wir erstens morgen dann nicht mehr so weit fahren
mussten und zweitens die schreckliche Holperpiste bereits hinter uns hatten.
Inzwischen hat sich auch die andere Halterung des Stossdämpfers verabschiedet.
Es geht schon zum Fahren, bloss das es etwas mehr schaukelt. Am Strand von
Gorjachinsk endlich wieder mal Schaf grilliert!
Mittwoch, 9. August. Auf sehr gut
ausgebauter Strasse fuhren wir via Ulan-Ude zum buddhistischen Kloster
Ivolginsk. Nach einer kurzen Wartezeit gab es für uns eine Führung in Englisch.
Und wir hatten die selbe Führerin wie letztes Jahr, sie erinnerte sich sogar an
mich. Interessant und aufschlussreich war die Exkursion und den Besuch des eben
nicht verstorbenen Lamas Dashi Dorsho Etegelov war für Heidi und Luk ein
Erlebnis der Extraklasse.
Nach etwa drei Stunden verliessen wir das sehenswerte
Kloster und fuhren nach Posolskoe, ein letztes Mal an den Baikal. Das Wetter
wurde mit jeder Stunde schlechter, ein starker Südwind (Kultuk) kam auf. Am
Strand sah der Baikal nun aus wie ein Meer mit seinen hohen Wellen und den
schwarzen Wolken. Ein eindrückliches Schauspiel.
Nachts und tags darauf liess der Wind nicht
nach, es begann zusätzlich zu Regnen. So beschlossen wir, direkt nach Irkutsk
zu fahren und nicht den halben Tag im Wagen an einem Strand zu verbringen. Und
wie es der Zufall wollte, trafen wir auf der Strecke zwei Schweizer
Motorradfahrer, welche auf dem Weg in die Mongolei waren. Wir hatten bereits
über Socialmedias Kontakt. Ein interessantes Treffen und für die Jungs gab’s
ertsmal guten, heissen Kaffee.
Um etwa 17.00 h trafen wir in Irkutsk ein
und tranken ein letztes Bier im Magirus. Ausräumen, Koffer packen war angesagt.
Zum Nachtessen gingen wir in ein sehr gutes mongolisches Restaurant, Luk und
ich gönnten uns danach noch einen Absacker in der „Library Bar“.
Heute Freitag war ich am Morgen damit
beschäftigt, eine Webasto-Vertretung zu suchen, damit die mir die Heizung
reparieren können. Dieses elende Mistding gab vor zwei Tagen wieder den Geist
auf und es gibt kein Warmwasser und keine Heizung mehr. Dieses Sch...teil ist
erst 8 Monate alt! Aber ich bin zuversichtlich, dass die Jungs das hier
hinkriegen. Vom Chef persönlich wurde ich wieder in die Unterkunft
zurückgefahren.
Nachmittags schaute ich mir mit meinen
Gästen die Stadt an. Bereits um 14.30 h kriegte ich einen Anruf von Andrej,
dass die Standheizung repariert sei und wieder laufe! Toll! Die können was, die
Russen. Nach dem Stadtrundgang fuhr ich also mit dem Taxi ins Industriegebiet
raus und holte den Magirus wieder. Alles tadellos, der Brenner der Heizung war
defekt. Aber jetzt tut sie wieder.
Zum Nachtessen lud ich meine Gäste zum
Belgier gleich nebenan ein. Wie immer sehr leckeres Essen und gutes Bier. Den
Absacker nahmen wir diesmal zu Hause vor der Wohnung.
Am Samstag, 12. August, morgens um halb
vier stand das Taxi pünktlich bereit, um Luk und Heidi an den Flughafen zu
bringen. Beide nehmen als Erinnerung vorallem die weite und atemberaubende
Landschaft sowie die grosse Herzlichkeit der Menschen hier in Sibirien mit. Und
ich bin glücklich, dass es ihnen so sehr gefallen hat und sie so viele schöne
und eindrückliche Erfahrungen machen konnten. Eben: Sibirien lässt niemanden kalt!
Sehr schöner Blok Luki und viele Bilder, die einen super Eindruck der Reise wiedergeben :)
AntwortenLöschenBier hättest du ein klein wenig öfter notieren können, oder war es Vodka, der öfter floss? Isch weisch nümme scho rächd....
Merci für sicheres fahren, die vielen schönen Begegnungen, Dein grosses Wissen, das Zeigen Deiner "Heimat" und natürlich das... ;)
Do svedanije, Luk
Danke für dein Kommentar. Na ja, da ich mir über die Bier- und/oder Vodkamenge nicht mehr so ganz im Klaren war, liess ich es weg, von wegen Fakennews...!
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