Am Samstag, 23. September, hiess es für
Monica schweren Herzens Abschied nehmen von Sibirien und wieder in die Schweiz
zurück zu fliegen.
Ich blieb derweilen noch ein paar Tage in
Irkutsk. Die Zeit nutzte ich für weitere Kleinreparaturen und mich mit
Bekannten zu treffen, oder einfach planlos durch die Stadt zu streifen.
Am Mittwoch machte ich mich auf, noch
einmal nach Ivolginsk zu fahren und mich da mit netten Bekannten zu treffen.
Noch einmal Burjatien reinziehen! Es gab bereits den ersten Schnee, der Herbst
neigt sich dem Ende entgegen.
Kaum angekommen, geriet ich gleich wieder in eine
Familienfeier, musste Vodka trinken und viel essen.
Am nächsten Tag traf ich mich mit Larisa
und es gab viel zu erledigen in Ulan-Ude für ihre Schule. Und das an etwa drei
Tagen. Wir fuhren von Pontius zu Pilatus mit den ÖV, manchmal auch ein bisschen
zu weit. Ulan-Ude ist sehr weitläufig... Wir trafen uns mit Leuten, die im März
ebenfalls auf der Winterwanderung dabei waren. Das war sehr schön.
Zu Hause bei ihren Eltern konnte ich
sibirische Spezialitäten lernen wie z.B. „Gorlodjor“. Das sind eigene, frische
Tomaten und Knoblauch durch den Wolf gedreht und gewürzt. Sehr leckerer Dipp
und passt fast zu allem. Auch bei der Piroggen-Produktion war ich dabei und
half Holz auf- und abladen. Fünf solche Kipper voll braucht es für einen
Winter!
Es bleib sogar noch etwas Zeit um in die
Steppe zu fahren und die weite Landschaft reinzuziehen...
Am Montag, 2. Oktober frühmorgens brachte
ich Larisa auf den Bus nach Hause und danach traf ich mich noch einmal mit
Schargal bei seinem neuen Haus.
Das gab mir die Gelegenheit, ihm beim Hausbau
zu helfen. Und er war auch froh um meine Hilfe. Am Abend fuhren wir in die
Stadt, trafen uns mit Nadja und gingen essen.
Tags darauf, wieder sehr früh am Morgen,
nämlich bereits um sechs Uhr, traf ich mich mit Aleksandr, den ich an Bairs
Party vor ein paar Wochen kennen gelernt hatte. Gemeinsam fuhren wir zu Han,
einem weiteren Kumpel von Bair. Wir hatten uns zum Fischen verabredet.
Gemeinsam fuhren wir nach Gusinoe Osero, eine grössere Ortschaft am Gänsesee
südlich von Ulan-Ude. Der Strand menschenleer, das Wasser ruhig, die Sonne
schien und der Wind blies kühl. Kaum angekommen, richteten wir uns ein, das
Gummiboot aufgeblasen und die Angeln vorbereitet. Ich habe ja keine Ahnung vom
Angeln. Aber Aleksandr gab mir einen Crashkurs und gemeinsam fuhren wir auf den
See. Nur blöd, dass der Wind vom Ufer her wehte und uns immer weiter hinaustrieb.
Ein bisschen mulmig war mir schon zu Mute auf diesem Gummiböötchen. Nun, da sie
die Ruder vergessen hatten, mussten wir mit meinen beiden Spaten zurückpaddeln.
War ziemlich anstrengend. Und Fische hatte es auch keine! Ebenso erfolglos blieb der Versuch von Aleksandr und Han.
Später kamen nochmals zwei Bekannte vorbei,
die waren etwas professioneller ausgerüstet, doch auch bei ihnen versagte das
Anglerglück. Und taten wir halt, was die Russen in solchen Situationen immer
tun – trinken und essen und Feuer machen! Es war eine lustige Runde und ein
wunderbarer Abend.
Am nächsten Morgen wollten wir es an einer
anderen Stelle versuchen, doch der Magirus war einfach zu hoch für die
Eisenbahnunterführungen. Und am letzten Tag wollte ich nicht durch einen
sumpfigen Bach fahren... Habe irgendwie ein Trauma vom letzten Jahr!
So fuhren wir nach Gusinoosjorsk, einer
Stadt am anderen Ende des Sees, doch auch hier gab es nichts.
Kurz nach dem
Mittag räumten wir zusammen, verabschiedeten uns und ich fuhr ebenfalls schweren
Herzens Richtung Westen. Bei Bojarsk ein letztes Mal in Burjatien und am
Baikalsee übernachtet für diese Saison.
Auf dem Weg nach Irkutsk besuchte ich in
Tankhoy das neu eröffnete, ultramodere Baikalmuseum! Hochspannend und wirklich
sehr gut gemacht, ein interaktives Museum, in dem auch alles auf Englisch
angeschrieben war! Echt ein Besuch wert!
Am Donnerstagabend traf ich
wohlbehalten in Irkutsk ein und bezog mein Zimmer in der Auberge
Theatrale.
Den nächsten Tag nutze ich, um diverse
Souvenirs und Geschenke zu kaufen und am Abend traf ich mich nochmals mit Felix
bei Benoit im belgischen Restaurant.
Viel mehr zu erzählen gibt es nicht, am
Samstag, 7. Oktober traf meine Cousine Beatrice in Irkutsk ein, die mit mir von Irkutsk nach Kiew fährt. Dadurch bin ich nicht alleine auf der Rückreise und das ist gut so. Aber davon im
nächsten Blog...
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