Es ist schon länger her, seit dem letzten Blogeintrag... Dies auch deshalb, weil es eine lange Zeit war ohne Gäste.
Seit Mitte August bin ich nun mehr oder weniger in Ulan-Ude
zu Gast bei guten Freunden, es kann auch gesagt werden Familie.
Ich verbrachte
viel Zeit mit Hausbesichtigungen, da ich hier in Ulan-Ude sesshaft werden will.
Aber es wollte einfach nichts so richtig passen. Zwischendurch war ich mit
Bekannten auf Entdeckungstour in der Umgebung von Ulan-Ude und lernte viele
interessante und sehenswerte Orte kennen, sowie auch einige neue Menschen.
Am Fest zum Geburtstag der Stadt Ulan-Ude
Beim "Sitz Dshingis-Khans"
Altertümliche Felszeichnungen in der Nähe von Ivolginsk
Historisches Holzhaus in Krasnojarowo (kann über mich gemietet werden!)
Im "Tal der Quellen". 15 verschiedene Mineralwasserquellen auf engstem Raum sprudeln zum Berg raus. Zur inneren wie auch zur äusseren Anwendung.
Zu Besuch bei Vitali, dem Direktor der Tursimusfachschule in Ulan-Ude
Südlich von Ulan-Ude. 4'500 Jahre alte Gräber entlang des Flusses Selenga
Irgendwann dann fasste ich den Entschluss, ein leeres
Grundstück zu kaufen und selber zu bauen. Es gab schon einige nette Häuser,
doch da war der Umschwung zu klein, der Aufbau des Hauses passte mir nicht oder
es gab noch viel zu renovieren oder umzubauen. Schlussendlich kommt es mich
günstiger, selber nach meinen Vorstellungen zu bauen.
Erstes und wichtigstes Gebäude... Das Klo!
Ende September bekam ich Besuch von einer guten Bekannten
aus Irkutsk und gemeinsam fuhren wir von Ulan-Ude nach Irkutsk. Anfangs Oktober
reisen meine vorläufig letzten Gäste für dieses Jahr an.
In Irkutsk half ich Benoît in der Küche seines Restaurants
BBB und wir entwarfen neue Kreationen für seine Gäste. Unter anderem kochten
wir Tomaten-Chutney nach einem alten Rezept sowie eine Kaninchen-Terrine nach
eigenem Rezept. Gelang alles hervorragend!
Endlich, am 6. Oktober 2018 kamen meine beiden Gäste Nicolas
und Hans aus Wiesbaden in Irkutsk an und ich konnte wieder das tun, was ich am
liebsten tue und für das ich ja schliesslich auch hier bin: meinen Gästen das
unvergleichliche Sibirien und Burjatien zeigen!
So zogen wir los und machten den ersten Rast in Kultuk am
Baikalsee. Das Wetter war eher noch etwas winterlich und der See für uns
bereits zu kalt zum Baden.
Am nächsten Tag änderte sich das Wetter und wir bekamen
einen Herbsttag von unglaublicher Schönheit. Sibirien im Herbst ist einfach nur
schön! Mit den Farben, dem sanften und intensiven Licht...
So kamen wir am Nachmittag nach Arshan und machten einen
kleinen Spaziergang durch den Kurpark und das Dorf. Zum Nachtessen im Gasthaus
wurde uns die hiesige Spezialität „Posi“ serviert, das sind oben offene
Teigtaschen gefüllt mit Hackfleisch und im Dampf gegart. Danach begaben wir uns
für eine Stunde in die Banja.
Nach dem reichhaltigen Frühstück am nächsten Morgen gingen
wir zum bekannten Wasserfall, danach noch etwas abseits auf einen Felsvorsprung
mit prächtiger Aussicht. Die Wanderung auf den Pik Ljubvi mussten wir wegen dem
dort liegenden Schnee absagen. Am Nachmittag genossen wir bei bestem
Herbstwetter eine leckere Vesper draussen im Pavillion.
Tags darauf gab es eine kurze Fahrt nach Zhemchug zu der
heissen Quelle. Diese war jedoch wegen Renovations- und Verschönerungsarbeiten
geschlossen. Na ja, wir sind ja auch in der Zwischensaison unterwegs. Diese
Zeit ist jedoch gerade deswegen sehr empfehlenswert, da wenige Menschen unterwegs
sind. Auch auf dem Campingplatz waren wir alleine, bis auf ein paar Hunde. Wir
genossen den Nachmittag mit spazieren und einer erneut leckeren Vesper. Das
Wetter war so gut, dass wir sogar Schaschlik auf dem offenen Feuer grillieren
konnten. Am Abend sassen wir noch lange am Feuer, bestaunten abwechselnd die
Glut und den unglaublichen Sternenhimmel...
Nach der ersten richtigen Frostnacht bei -6°C! Wunderschöner Sonnenaufgang und prachtvolle Stimmung draussen am frühen Morgen.
Den heutigen Tag, wir schreiben den 10. Oktober, verbrachten
wir vor allem mit Fahren. Zur Auflockerung führte ich meine Gäste auf den
Zobelberg, im Winter ein beliebtes Skigebiet. Das Wetter war geradezu einladend
für diesen Ausflug.
Danach ging’s weiter, Zwischenhalt für Omul (Fisch) kaufen,
bis wir nach Posol’skoe am Baikalstrand ankamen.
Davon hier einige Eindrücke, die keinen Kommentar benötigen!
Den folgenden Tag blieben wir in Posol’skoe, schauten uns
das grosse Kloster an und genossen den Tag mit Spazieren, Sonnen und...
natürlich unserer Vesper!
Am späteren Nachmittag kam dann noch etwas Spannung auf, es
gab auf einmal hecktischen Betrieb am Strand. Ein Schlauchboot fuhr mit Vollgas
an den Strand, wurde in den Lieferwagen geworfen und sie brausten davon. Hinter
einem Gartenzaun, das Boot wieder ausladen und davongefahren. Wir schauten uns
das an und wie vermutet... Wilderer. Unter dem Boot lag noch ein grosser Sack
voll illegal gefangenen Fisch. Unterdessen waren die Ranger am Strand
aufgetaucht.
Nachdem sich die Situation beruhigt hatte, kehrten die
Wilddiebe zurück, verluden Boot und Fang und machten sich aus dem Staub.
Auch der Abend und die Naturstimmung bedarf keines weiteren
Kommentars. Nicolas und ich entlehnten uns das am Strand rumliegende Boot für eine kleine Ausfahrt...
Unser letzter Tag der Reise brach an, wir zogen wieder los.
Erster Zwischenhalt auf dem Weg nach Ulan-Ude war die heisse Quelle von Ilynka.
Sehr gepflegtes und modernes Bad. Tolle Anlage. Nur schade, dass man seinen
Dinosaurier nicht mitbringen darf!
Der nächste Halt galt der Besichtigung der Baustelle, wo
mein Haus entsteht.
Danach fuhren wir nach Ivolginsk, Nicolas und Hans bekamen
eine kundige Führung durch die buddhistische Klosteranlage.
Nach dieser Führung
fuhren wir nach Ulan-Ude ins Hotel, machten uns frisch und gingen gemeinsam zum
Nachtessen. Wir liessen unsere Reise noch einmal Revue passieren und genossen
das gute Essen.
Am frühen Morgen des 13. Oktobers brachte ich meine Gäste
schweren Herzens zum Flughafen, wo ihr Heimflug wartete. Es war wieder einmal
mehr eine tolle und lustige Zeit und mit fällt es wie immer schwer, mich von
meinen Gästen zu verabschieden.
Aber das gehört zum Geschäft. Ich fuhr dann zur Baustelle,
wo ich wieder beim Bau des Hauses helfen werde die nächste Zeit. Es gibt viel
zu tun und das Wetter verspricht sehr angenehm zu sein die Tage.
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