Mittwoch, 12. Juli 2017

Grenzerfahrungen...!

Die Reise beginnt!
Zuerst jedoch noch mit einem kleinen Umweg über Bubikon im Zürcher Oberland. Da durfte ich am Tag der offenen Tür der Firma Hoelzle Fahrzeugelektrik AG, www.hoelzle.ch, teilnehmen. Ein durchaus gelungener Anlass zur Eröffnung ihrers neuen Standortes.



Hoelzle ist der Elektrikausrüster meines Fahrzeuges und wir arbeiten schon seit langem zusammen. Der Magirus bildete ein Kontrapunkt und bot viel Abwechslung an der Ausstellung. So hatte ich manch' gutes und interessantes Gespräch. Bei dieser Gelegenheit noch einmal ganz herzlichen Dank an die gesamte Belegschaft der Hoelzle AG!
Am Abend machte ich mich auf den Weg nach Thun, wo ich mich mit meinem ersten Gast treffen wollte, damit wir am Sonntag frühzeitig losfahren konnten. Doch leider machte mir das Wetter einen Strich durch die Rechnung, die Autobahn bei Zofingen stand unter Wasser.



Dies hatte einen kilometerlangen Stau zur Folge. Für mich wäre das natürlich kein Problem gewesen, ich musste jedoch trotzdem anstehen. Auch wurde der Magirus schon das erste mal dreckig, und das in der Schweiz!!
So traf ich erst gegen halb zehn am Abend bei Paul in Thun ein. Nichts desto trotz gab es noch ein leckeres Nachtessen.



Wie wir Schweizer so sind, fuhren wir wie abgemacht um Punkt acht am Morgen los, verliessen die Schweiz gegen zehn Uhr in Thayngen und kamen zügig vorwärts in Deutschland. Der Verkehr war mässig und so kamen wir gegen 20.00 h auf der Raststätte bei Bautzen an der Deutsch-Polnischen Grenze an, nach etwas über 900 km.






Ein letzter Blick zurück in die Schweiz, nahe Singen, BRD.




Am nächsten Tag, bereits Montag der 10. Juli, durchquerten wir Polen und kamen bei Terespol/Brest gegen sechs Uhr abends an die Grenze.



Nach der letztjährigen Erfahrung steuerte ich gleich den LKW-Zoll an, was eine gute Entscheidung war. Anfänglich jedenfalls...
Auf der polnischen Seite ging alles glatt und zügig, wir waren frohen Mutes. Auch bei den Weissrussen verlief es recht gut und unbürokratisch. Bis eben die Sache mit dem Verzollen kam. Und wieder einmal wussten sie nicht, was mit uns machen. Wir sind Touristen, aber keine Handelsware. Und es ist ein Warenzoll. So. Innerhalb kürzester Zeit entschieden sie, das wir wieder umkehren müssen und es an einem anderen Zoll versuchen sollten. Auch nach der Vorlage der Kopien der letztjährigen Verzollung konnten wir sie nicht umstimmen. Sie hätten eben ein neues Computerprogramm und drum ginge das nicht mehr. Punkt. Aus. Ende!
Somit blieb uns nichts anderes übrig, als den Einreisestempel im Pass annulieren zu lassen, und wieder in Polen einzureisen. Etwa um halb zwei in der Nacht stellten wir den Magirus hinter einem Wäldchen auf ein Feld und schliefen.



Am selben Morgen bereits um sieben weiter gefahren, wir wollen zeitig an der Grenze sein. Bei Petschatka nahmen wir einen weiteren Anlauf, doch da blockten uns bereits die Polen ab. Max. Gewicht 7,5 Tonnen. Ich meine, was soll der Blödsinn? Wir sind ja Touristen. Überhaupt die Sache mit dem Fahrzeuggewicht leuchtet mir nicht ein. Aber auch hier liessen sie sich nicht erweichen. Gut, dann halt wieder zurück und 100 km nördlich noch ein Anlauf! Alle guten Dinge sind drei, wie Paul sagte... Nach etwa 40 Minuten im LKW-Stau konnten wir bei Bobrowniki die Ausreise aus Polen in Angriff nehmen. Das ging erstaunlich zackig, nach ca. 15 Minuten waren wir schon bei der weissrussischen Einreise. Das ging eigentlich auch ganz gut bis eben wieder die Sache mit dem Verzollen kam. Ihnen ging es gleich wie uns, sie verstanden nämlich auch nicht, warum die uns bei Brest nicht reinliessen. Aber immerhin ging hier irgendetwas, sie schienen sich der Sache anzunehmen. Trotzdem langes Warten. Und warten. Und noch mehr warten... Langsam begannen sich die Nerven bemerkbar zu machen, also schnell etwas essen. Falls es wieder nicht klappen sollte, könnten die uns den Buckel runter rutschen und wir wären dann halt über die baltischen Staaten direkt nach Russland gefahren. Was für uns jedoch ein riesiger Umweg bedeutet hätte. Doch um sechs Uhr abends, wir waren bereits seit Mittag auf dem Zollhof, klopfte es an der Wagentüre und es ging weiter. Das Zollformular wurde erstellt und endlich konnten wir einreisen! Ein riesiger Stein fiel uns vom Herzen, die Stimmung erhellte sich und alles war wieder gut. Auf die Frage, was ich dann nächstes Jahr machen müsste, falls ich wieder käme, meinten sie, dass sie das auch nicht wissen, wir müssten dann halt schauen.
Gleich nach der Grenze tanken und Strassenmaut-Gerät aufladen. Dann eine flotte Fahrt über Land, wenig Verkehr, angenehme Route. Tja, die Fahrt war dann doch etwas zu flott, ich wurde von der Polizei aufgehalten wegen Übertretung der Geschwindigkeit. So mit 80 im 60er ist schon schnell. Sie meinten, dass das teuer werde, aber ich kann mit Karte bezahlen. Also bekam ich einen ordentlich ausgefüllten Bussenzettel und musste umgerechnet 12 Euro zahlen...! Wenn man jedoch bedenkt, dass ein Zollbeamter monatlich 200 Euro verdient, ist das schon viel.
Weissrussland gefällt mir landschaftlich sehr, mehrheitlich flach und sanfte Erhebungen. Wunderschön zum Fahren.



Bei Nacht und starkem Regen kamen wir gegen elf Uhr in Minsk im Hotel an. Glücklich, es doch noch geschafft zu haben. Einchecken, ein Bier trinken und ins Bett.




Nun, soweit unsere ersten Abenteuer. Nach zwei Nachtschichten sind wir froh, wenn alles wieder nach Plan verlaufen wird. Was uns dann an der Weissrussischen-Russischen Grenze erwartet, das bleibt vorläufig noch eine Überraschung...

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