Freitag, 27. Juli 2018

Burjatien zum ersten...


Die neue Tour mit Dani und Martina aus der Schweiz startete am 11. Juli 2018 in Irkutsk. Wir trafen uns bereits am vorherigen Abend und besprachen noch das eine und andere. Tags darauf gingen wir zuerst an den heimischen Markt um für die nächsten paar Tage einzukaufen, danach ging’s los bis zu unserem ersten Übernachtungsplatz in Kultuk am Baikalsee. Das Wetter war eher kühl und regnerisch. Die Stimmung draussen war dadurch sehr speziell und schön. 




Am nächsten Tag besuchten wir auf dem Weg zum Kurort Arshan den Künstler Andrej Wladimirowitsch und sein sehenswerten Kunst-Park. Er ist ein Tausendsassa und hat immer viele Projekte ob. Es immer wieder interessant bei ihm.






In Arshan angekommen, schauten wir uns erstmal den Kurpark, die Quellen, den Markt und das buddhistische Kloster an. Im Gasthaus, wo wir in der Einfriedung standen, gab es leckeres Nachtessen und danach Banja (russ. Sauna). Wir gingen rechtzeitig ins Bett, am folgenden Tag war wandern angesagt. 






 Diese 5 Meter hohe Medizin-Buddha-Statue ist eine Auftragsarbeit von Andrej Wladimirowitsch



Bereits um sechs Uhr aufgestanden, ein prächtiger Tag kündigte sich an. Wir nahmen den anstrengenden und extrem steilen Aufstieg zum Pik Ljubvi unter die Füsse. Nach schweisstreibenden vier Stunden erreichten wir den Gipfel, der sämtliche Mühen mit seiner überwältigenden Aussicht entschädigte. Der ebenfalls extrem steile Abstieg ging in die Beine und wir trafen viele Leute, die noch auf den Gipfel wollten, jedoch keine Ahnung hatten, auf was sie sich da einliessen! Wieder in Arshan angekommen, gab es gegen den Muskelkater erstmal ein Bier, danach im Gasthaus noch einmal Banja!




 Leider kam dann kein Bergrestaurant...








Allesamt trotz Bier und Banja mit Muskelkater in den Oberschenkeln aufgestanden. Es folgte eine kurze Fahrt zum nächsten Kurort, um wieder etwas zu baden. Gegen Mittag trafen wir in Zhemchug ein. Nachdem wir uns auf dem Camping eingerichtet hatten, machten wir eine kleine Sightseeingtour und zum Dessert frische Erdbeeren mit vollfetter Smetana (Schmand). 




 Abendstimmung

 Morgenstimmung

Am 15. Juli galt es dann nach dem Morgenbad eine längere Etappe zu fahren. Unterbrochen wurde die Fahrt mit dem Mittagessen und dem Besuch des interaktiven Baikal-Museums in Tankhoy. Sehr interessante und aufschlussreiche Ausstellung in Russisch und Englisch (!) über das Wesen des Baikalsees.




Am späteren Nachmittag trafen wir endlich in Posol’skoe ein und stellten uns direkt an den See. Mit allzu lang draussen sitzen war leider nichts, es wehte ein starker, kühler Wind.
Den folgenden Tag genossen wir am Strand von Posol’skoe. Wir schauten uns im Dorf um und besuchten das grosse orthodoxe Kloster, Dani und Martina machten einen ausgedehnten Strandspaziergang. Der Wind hatte merklich nachgelassen, die Sonne schien und wir konnten Schaschlik auf dem Feuer machen. Dazu Kartoffeln aus der Glut. Die Abendstimmung über dem See war nicht zu verachten...











Unsere Fahrt ging weiter, wir umrundeten das Selenga-Delta, setzten mir der Fähre über den breiten Fluss Selenga und steuerten das Barguzin-Tal an. In Turka wieder am Sandstrand übernachtet und wir durften erneut einem prächtigen Sonnenuntergang beiwohnen.






Am 18. Juli trafen wir am Mittag in Barguzin ein. Ich machte wiederum eine kleine Ortsführung mit den interessanten Sehenswürdigkeiten. So zum Beispiel das einzige klassizistische Holzhaus mit Säulen in Ostsibirien, dass früher eine Bank war und heute trotz «Heimatschutz» dem Verfall preisgegeben wird. Weiter schauten wir uns den multikulturellen Friedhof an mit seinen zum Teil sehr alten Gräbern. Um die Jahrhundertwende bis Mitte des 20. Jahrhunderts lebte eine grosse jüdische Gemeinde in Barguzin. Auch einer der Gründer des Nationalparks Barguzin liegt hier begraben. 









Nachdem wir uns nicht nur sattgesehen, sondern auf sattgegessen hatten, fuhren wir zum buddhistischen Kloster Yanshima, dass durch seine Lage und seinem Waldpfad besticht. Der Pfad führt zum Heiligtum des Klosters, eine Verfärbung im Stein, welche etwas Bestimmtes darstellt, was hier aber auch nicht verraten werden soll.







Auf dem Parkplatz vor dem Kloster traf ich zufälligerweise meinen Freund Aleksander, der ebenfalls Touren in der Gegend anbietet und mit dem ich zusammenarbeite. Er lud uns ein, in sein «Landhaus» ganz in der Nähe zu kommen. Dort käme auch eine Gruppe Deutscher hin und das wäre doch interessant. Also fuhren wir ihm nach, vorallem die Aussicht auf Banja war zu verlockend... Doch via Karr- und Viehwege dort angekommen, wurden wir innerhalb von ein paar Minuten fast von Mücken gefressen. Zudem war es doch etwas zu abgelegen und die deutsche Gruppe zu gross. Wir beschlossen, wieder ein Stück zurückzufahren und stellten uns oberhalb des Dorfes auf. Tolle Aussicht, keine Mücken, Ruhe und Frieden. Viel besser. 




Tags darauf nach Kurumkan gefahren, dort konnten wir im Hotel Ilikchim duschen und Essen. Das Hotel wird von Bekannten von mir betrieben. 





Sauber und mit vollem Bauch fuhren wir zu meinem Lieblingsplatz, nach Arshan Alla, diesen kleinen, feinen Kurort hoch über dem Tal. 











Den nächsten Tag verbrachten wir ebenfalls in Alla. Es gibt ein Badehäuschen mit heissem Mineralwasser sowie einen netten Pfad zu einem Wasserfall ganz in der Nähe.
In der Nacht kam Regen auf, das störte aber nicht, da wir ja am Trockenen waren. 


 Ein beliebtes Fotosujet... 


Nun hiess es aber wieder Richtung Süden zu fahren. Sämtliche Wasserpegel sind über Nacht deutlich angestiegen. 






Ich beschloss, nicht über Bayangol nach Suvo zu fahren, da die «Strasse» fast unpassierbar ist, wenn es nass ist. Die Entscheidung wurde mir dann insofern leichter gemacht, da die Strasse so oder so gesperrt war. Offensichtlich ein Problem mit der Brücke. So fuhren wir dieselbe Strecke bis Barguzin und bogen dann Richtung Suvo ab. Zuerst besuchten wir den «Stier-Stein», der Beschützer des Tales. Nachher wieder zurück und dann schauten wir uns die bekannten Felsformationen «Sächsische Schloss» bei Suvo an. Auf dem erloschenen Vulkankegel genossen wir die unglaubliche Sicht über das ganze Barguzin-Tal. Nach etwa zwei Stunden fuhren wir zum nahegelegenen Mineralwassersee Alginskoe um dort in aller Ruhe zu übernachten. 











Am nächsten Morgen bei schönstem Wetter und starkem Wind aufgestanden und nach dem Frühstück nach Maksimikha gereist. Kurz nach der Wegfahrt wieder angehalten, damit ich meinen Gästen die uralten Felsmalereien zeigen konnte. 









Am Strand von Maksimikha waren dann Badeferien angesagt. Der See ist zwar kühler als letztes Jahr, doch es geht schon zum Baden. Und endlich wieder mal Schaschlik grillieren! Unterbrochen wurde das Nachtessen von einem weiteren überwältigenden Sonnenuntergang. 





 Wie gesagt... Fotosujet...!






Der nächste Tag, es war bereits der 23. Juli, bestand darin, wieder ein gutes Stück südwärts zu fahren. Kurz vor Ulan-Ude besuchten wir das Ethnographische Museum. 





Danach mitten durch Ulan-Ude durch und weiter in die Steppe nahe Ivolginsk. Unser letzter Übernachtungsplatz auf dieser Reise. Es war wieder ein spektakulärer Abend.








Am letzten Tag zogen wir uns erstmal noch etwas Kultur rein. Wir besuchten das buddhistische Kloster Ivolginsk. Es ist die bedeutendste und grösste Anlage in Russland. Wir erhielten eine aufschlussreiche und interessante Führung auf Englisch, welche uns die Rituale und den Buddhismus etwas näherbrachte. 




Danach mussten wir wohl oder übel nach Ulan-Ude zurück. Ich lud Dani und Martina bei ihrem Hotel ab und wir verabredeten uns noch für ein letztes gemeinsames Nachtessen. Dort liessen wir unsere Reise noch einmal Revue passieren. Am nächsten Morgen ging ihre Reise mit dem Zug weiter über Ulan-Baatar nach Peking. Ich für meinen Teil habe nun drei Tage Zeit, den Wagen wieder auf Vordermann zu bringen und auf meine nächsten Gäste zu warten, welche am Samstagmorgen eintreffen werden. 


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