Die nächste Tour mit Röne und Lilian aus der
Schweiz startete leider mit einem Tag Verspätung. Da ihr Flug eine grosse
Verzögerung in Köln hatte, erreichten sie den Anschlussflug in Moskau nicht und
mussten dort eine Nacht verbringen.
So gestalteten wir das Programm ein wenig um
und fuhren direkt nach Maksimikha.
Nach etwa drei Stunden Fahrzeit konnten sich
die beiden erstmal von den Reisestrapazen am Strand vom Baikalsee erholen.
Da
es bereits Sonntag war, gab es noch viel Volk am Strand, doch mit dem
Fortschreiten des Abends wurde es immer leerer und leerer. Am Montag darauf
hatten wir den Strand fast für uns alleine. Und das genossen wir durch
Nichtstun und die Seele baumeln lassen...
Am nächsten Tag fuhren wir mit kurzer
Besichtigung des Stier-Steins, dem Beschützer des Tales, nach Suvo in die
Felsen. Diesmal war uns das Wetter besser gesinnt und gab auch den Blick bis
fast ans Ende des Barguzin-Tals frei.
Zum Übernachten fuhren wir ein Stück
zurück zum Mineralwasser-See Alginskoe. Wie gewöhnlich waren wir da die
einzigen Gäste. Da es ausnahmsweise mal nicht windete, liessen wir uns von der
unglaublichen Stille beeindrucken. Diese wurde nur hie und da durch emsige
Insekten unterbrochen. Darunter leider auch die eine oder andere Stechmücke.
Aber alles in allem absolut aushaltbar.
Blick aus der Küche...
Nach den neusten Infos war die Brücke nördlich
über den Barguzin Fluss immer noch gesperrt, weshalb wir wieder zurück über
Barguzin fuhren um nordwärts weiter ins Tal zu gelangen.
Den 1. August feierten wir auf einem Schamanen
Platz, umgeben von einer prächtigen Bergkulisse. Der Sonnenuntergang liess nicht
zu wünschen übrig. Ein würdevoller Nationalfeiertag! Mit Vodka anstelle von
Kirsch, doch das passte schon.
Einmal mehr gelangten wir nach Arshan Alla,
diesem Traumplatz weit hinten im Tal.
Tags darauf unternahmen wir eine leichte
Wanderung zum Wasserfall. Na ja, Wasserfällchen wohl eher. Doch der Weg ist ja
das Ziel, bekanntlich! Und der lohnt sich auf jeden Fall. Das Baden im heissen
Thermalwasser liessen wir uns natürlich nicht entgehen. Ja, und immer wieder
dieselben Erklärungen zum Fahrzeug, woher wir sind und was wir hier machen.
Doch auch hier hiess es nach zwei Nächten
Abschied nehmen und leider schon wieder südwärts zu fahren. Zwischenhalt
machten wir beim sehenswerten Yanshima-Kloster.
Und danach galt es, Wasser zu
tanken. Nachdem ich den Obolus entrichtet hatte (es ist eine Privatquelle),
machte sich die Herrin des Hauses schnurstracks und zielstrebig auf, im
Dorfladen sofort das Geld in Vodka umzutauschen. Jedenfalls interpretierten wir
das so anhand ihrer Entschlossenheit!
Da es uns am Schamanen Platz so gut gefiel,
beschlossen wir, da noch einmal zu Übernachten. Das war eine gute Wahl, denn diesmal
war das Wetter noch besser.
Das Ziel am nächsten Tag war der Nationalpark
der Halbinsel „Heilige-Nase“. Die „Strasse“ dorthin ist furchtbar, eine Stunde
für 20 Kilometer. Das Wetter war auch nicht gerade berauschend und ausserdem
waren sämtliche Strände ziemlich gut belegt mit einheimischen Touristen. Doch
so durfte ich lernen, wie man(n) mit einem Holzstück einen sehr gut
funktionierenden Kochherd herstellt.
Wir
verbrachten bloss eine Nacht und fuhren am nächsten Tag zurück und bis kurz
nach Turka. Am Sandstrand einen guten Platz gefunden und uns einen ruhigen
Nachmittag und Abend gegönnt. Ah ja, erneut ein sehenswerter Sonnenuntergang
wurde uns beschert.
Morgenstimmung bei Turka
Am nächsten Tag dann das historische Ereignis,
die 100‘000 km-Marke wurde geknackt. Ungefähr 500 Meter vor der Fähre über die
Selenga.
Nach dem Mittagsrast ging die Fahrt weiter bis
zum ausgedehnten Strand von Posol’skoe. Und zum Thema Sonnenuntergang sage ich
jetzt nichts mehr...
Morgens um halb sechs in Posol'skoe
Den folgenden Tag verbrachten wir wieder am
Ufer des Baikals. Wir besichtigten das orthodoxe Kloster mit dem Gebeinshaus.
Hier liegen ein Teil der Schädel und Knochen, die beim Neubau der Mauer
gefunden wurden. Ein anderer Teil liegt in einer Art Keller neben dem
Gemüsegarten, Knochen und Schädel fein säuberlich sortiert. Röne und Lilian unternahmen danach einen
langen Strandspaziergang und ich bereitete alles für den Schaschlik am Abend
vor.
Ein schöner Anblick war die Sammelstelle für
Abfall. Endlich tun die was! Das Problem dabei ist nur, dass danach trotzdem
alles vermischt in irgendeiner offenen Deponie landet. Aber es ist ein
Anfang...
Wir fuhren dann via Ulan-Ude nach Ivolginsk in
die Steppe Südburjatiens. Unterwegs kaufte ich Kwas, ein sehr beliebtes
Erfrischungsgetränk in Russland. Hergestellt wird es aus Roggenbrot und
schmeckt annähernd wie malzhaltiges Cola ohne Kohlensäure. Auf jeden Fall sehr
lecker bei heissen Temperaturen.
Wir genossen den letzten Abend im Reisemobil
in den Hügeln mit Blick nach Ulan-Ude und dem buddhistischen Kloster Ivolginsk.
Selbstverständlich besuchten wir tags darauf
das Klosters und meine Gäste kamen in den Genuss einer englischsprachigen Führung
durch die überwältigende Anlage.
Danach fuhren wir ins Zentrum Ulan-Udes ins
Hotel. Zum letzten Nachtessen zusammen gingen wir in ein Restaurant im neunten
Stock mit toller Aussicht über die Stadt.
Am nächsten Tag galt es dann für Röne und
Lilian Abschied von Burjatien zu nehmen und den Heimflug anzutreten.
Ich gönnte danach meinem Reisemobil wieder mal
eine Wäsche! Nötig hatte er es auf jeden Fall!
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